Wissenschaftliche Texte

Wer ist schon so verrückt, dass er eigene Studienarbeiten veröffentlicht? Und vor allem: Wer ist schon so verrückt, sie auch noch zu lesen? Nun ja, da ich festgestellt habe, dass es zu beinahe allem einen Verrückten gibt und die Themen auch für Fachfremde relevant sein könnten, will ich zumindest mal nichts unversucht lassen. Meine Arbeiten bewegen sich auf dem interessanten Spannungsfeld zwischen Literatur, Religion und Gesellschaft. Wer sich mit der anstrengenden Wissenschaftssprache anfreunden kann, wird womöglich mit erhellenden Einblicken belohnt.

Symptome der Säkularisierung bei Rilke

Rainer Maria Rilke galt als religiöser Dichter. Er schrieb in einer Zeit, in der die klassische Form der Kirchlichkeit einer „offenen“ Religiosität wich. Sein Gedichtband Das Stundenbuch ist Zeugnis dieses Vorganges, den wir „Säkularisierung“ nennen. Glaube ja (denn ein höherer Sinn wird gesucht), aber möglichst nur so, wie er einem gefällt.
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Lavater und Goethe - christlicher und weltlicher Humanismus

Den einen kennen wir alle, den anderen haben wir vergessen. Das hat seinen Grund. Während die Dichtungen Goethes unser modernes Denken stark geprägt haben, gelten Johann Caspar Lavaters Physiognomischen Fragmente als Zeugnis eines fanatischen, schwärmerischen, wenn auch talentierten Geistes. Dabei war Lavater ein enger Freund Goethes. Es waren Feinheiten im Weltbild, die zu einem folgenreichen Zerwürfnis zwischen ihnen führten. Die wichtigste Feinheit: Jesus Christus.
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Halbe Toleranz in Lessings Nathan

Die Ringparabel - 250 Jahre alt und immer noch das Dokument unseres heutigen Toleranzideals. Alle Religionen sind akzeptiert, solange sie sich nur nicht gegenseitig auf die Füße treten. Die Ringparabel entstammt Lessings Nathan der Weise - ein Stück, das ironischerweise selbst den Beweis liefert, wie paradox das Toleranzideal werden kann, wenn man es konsequent anwendet.
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