Der Taubenfänger

Als PDF lesen

Die Abendsonne schien zwischen den krummen Brettern hindurch, als wolle sie ins Innere der Scheune greifen. In der stickigen Luft berührten die Strahlen das dichtgepresste Stroh. Auf dem Steinboden vor dem halboffenen Tor lagen die ersten Ballen. Über einen der vorderen, noch halb im Schatten, lag eine Anzugjacke, daneben eine Schachtel Zigaretten, davor standen zwei Flaschen Holunderschnaps. Weiter links, direkt unter der Stelle mit den fehlenden Ziegeln, stand ein Anhänger, halb zerfressen vom Rost. Im hinteren Teil der Scheune war es dunkel. Nur in die eine Ecke flutete durch das Fenster in der Dachgaupe das Sonnenlicht. Dort sammelten sich im weißverschmutzten Gebälk die Tauben und sorgten für die einzigen Laute im Raum. Unter ihnen lagen Strohballen. Sie waren teils zu Türmen angeordnet, teils lagen sie auf dem Boden verteilt. Einer war in der Mitte hochkant aufgestellt und wackelte. Auf ihm standen zwei verschlissene Halbschuhe, in denen Füße steckten, an die sich zwei hagere Beine anschlossen. Sie gehörten zu einem schmalen Oberkörper im Kragenhemd, die Arme hingen willenlos herab. Nur ein schwacher Lichtschimmer zeigte das Gesicht: ein Dreitagebart, trockene Lippen und trübe Augen mit faltigen Lidern, die sich kaum bewegten.

Noch etwas schlaff, aber sorgsam am Hals und unterm Kinn angelegt, rankten sich gezwirnte Hanffasern; sie bildeten die Schlaufe eines Seils. Hinter dem Nacken war es in einem wüsten Knäuel zusammengeknotet und verlief weiter nach oben, wo es in einem zweiten Knotengewirr an einem der Holzbalken endete, auf dem die Tauben saßen.

Rudolf Gründling schluckte, sodass ihn der Strick am Hals drückte. Dieses Gefühl am Hals kannte er. Soeben fiel ihm die Szene wieder ein: Er saß wie jeden Tag seit dem Konkurs vor dem Computer, klickte sinnlos in den Tabellen herum, die sich seit gestern ja doch nicht verändert hatten. Die Frau kam nach Hause, warf die Einkaufstasche in die Ecke, fluchte und schrie, dass sie es nicht mehr aushalte. Sie zeigte ihm den leeren Geldbeutel, die paar Lebensmittel in der Tasche und brüllte ihn an, dass er nur noch rumsitze und nichts gegen ihre missliche Lage unternehme. Ihm war nichts Besseres eingefallen, als ihr zu versichern, dass er alles in Ordnung bringen werde. Doch das half nicht gegen das Gefühl, dass es ihm den Hals zuschnüren wollte.

Eine der Tauben erhob sich und flatterte einen Balken höher. Rudolf sah, wie der Staub umhergewirbelt wurde. Danach war es wieder ruhig. Er strich sich die graue Anzughose zurecht, auf der einige Strohhalme klebten. Der Ballen unter ihm wackelte noch mehr.

»Sie sind kurz davor, abzustürzen«, hatte sein geldgieriger Berater noch gesagt. Kurz bevor alles zu Ende ging, hatte der sich davongemacht. Am Ende waren es nur noch fünf Mitarbeiter gewesen. Kein Mensch brauchte mehr Schreibmaschinenzubehör. Als sein Vater das Kleinunternehmen begonnen hatte, war das noch anders gewesen. Aber der Vater war lange begraben und nun auch sein Lebenswerk.

Noch einmal rückte er sich die Schlinge zurecht. Sie musste perfekt sitzen. Ein einziges Mal nicht versagen! Versagen. Er hatte sich eigentlich schon fast daran gewöhnt. Auch wenn er sich lange dagegen gewehrt hatte. Seine Augen blinzelten ein paarmal, um die Tränen zu verdrängen, die ihm der nächste Gedanke in die Augen trieb: Gabriel. Aus seinem Mund hatte er das Wort zuvor nie gehört. Und als er es hörte, verlor er die Kontrolle.

»Papa«, hatte Gabriel gesagt, »ist es wahr, dass wir nicht in den Urlaub fahren, weil du versagt hast?« Aufgefahren war er bei diesem Satz, zum ersten Mal seit langer Zeit. Was ihm den einfalle! Versagen! »Deine Mutter hat dir das gesagt, wie?« Und dann passierte es, die Hand fuhr aus, einmal, zweimal, mehrmals, laut knallte es, die Wangen erröteten. Dann war Gabriel davongerannt.

Die Kontrolle hatte er verloren, das sagte er auch später dem Scheidungsrichter. Es war nie mehr vorgekommen und immerzu war er zu Gabriel gegangen, um sich zu entschuldigen. Er hatte wieder seine ordentlichen Kleider hervorgeholt, war zum Arbeitsamt gegangen und versprach einen richtigen Urlaub fürs nächste Jahr. Doch es war zu spät. Man nahm ihm das Sorgerecht ab, sie zogen aus und Gabriel wollte seinem Vater kaum noch in die Augen schauen. Er rief nicht an und immer wenn Rudolf ihn besuchte, behandelte sein Junge ihn wie einen Fremden, dem man höflich Guten Tag sagt, dem man aber nicht zu viel anvertraut. Wenn Rudolf dann heimkam, sagte er sich: »Ein Nichts bist du, eine Hülle ohne Inhalt, reine Zeitverschwendung für die, die sich mit dir abgeben müssen. Sieh es doch ein, es war nie anders.« Mit jeder Woche wuchs sein Glaube an diesen Satz und mit ihm die Ablehnung Gabriels – solange, bis Rudolf eines Morgens, diesen Morgen, aufwachte und beschloss, nicht mehr den Jungen, sondern die abgelegene Scheune aufzusuchen.

Langsam hob Rudolf seinen Kopf und richtete seine glänzenden Augen zum Licht in der Dachgaupe. Er hielt einen Arm vor das Gesicht. »Und mit dir bin ich auch fertig.« Dabei formte er seine Augen zu bedrohlichen Schlitzen. Er schaute noch eine Weile hinauf, so als warte er auf eine Antwort, und senkte dann müde seinen Blick. Die Augen gingen zu, die Hände legten sich auf dem Rücken zusammen und die Beine begannen sich zu krümmen. Ein bisschen zitterten sie. Aber nur ein bisschen. Oben hörte er eine Taube flattern. Eine flog knapp über ihm hinweg auf die andere Seite der Scheune. Ein kurzer Windstoß wehte durch sein Haar. Jetzt drückte er die Knie durch, sodass der Strohballen unter ihm langsam zu kippen begann. Er kniff die Augen noch fester zusammen, als das Seil zu ziehen anfing.

Ein helles Klirren!

Das Geräusch schnitt sich durch die Stille: Glas, das gegen Glas stößt und dann auf Stein zerschellt. Er riss die Augen auf, zog den Strohballen zurück und suchte sein Gleichgewicht wieder. Aufgeschreckt flatterten die Tauben über ihm durcheinander.

Rudolf öffnete die Schlinge, stieg vom Ballen und spähte an einem Stapel vorbei zum Eingang hinüber. Etwas bewegte sich. Er schlich ein Stück weiter zum Anhänger und sah, wie vor dem Tor ein Junge herumspazierte. Dreizehn oder vierzehn mochte er sein. Dem schien das eigentümliche Geruchsgemisch aus Staub, Öl, Tabak und Stroh aufzufallen, denn er rümpfte misstrauisch die Nase. Dann, als dem Jungen die Jacke auf dem Strohballen in den Blick kam, schaute er alarmiert auf. Langsam bewegte er sich in Richtung der Strohballen. Jetzt konnte Rudolf erkennen, dass seine glatten Haare auffallend schwarz waren und er einen Rucksack trug.

Bald war er so nahe herangekommen, dass Rudolf sich an die hintere Wand des Anhängers drückte und nur noch die Schritte hörte. Der Junge ging an ihm vorüber und schaute in die helle Ecke zu dem Gebälk hoch. Rudolf biss sich auf die Lippen. Unruhig verharrte er noch einige Sekunden in seinem Versteck, bis ihn der unaufhörlich nach oben gerichtete Blick des Jungen heraustrieb. Er trat aus dem Schatten, blieb ein paar Meter hinter dem Jungen stehen und räusperte sich.

Der Junge drehte sich blitzartig um und sah Rudolf direkt ins Gesicht. Einen langen Moment sagte keiner etwas. Niemand bewegte sich. Sie sahen sich nur an. In dem Gesicht des Jungen konnte Rudolf keine Furcht erkennen. Eher wohnte in seinen wachen Augen und den kecken Leberflecken eine eigentümliche Mischung aus Neugier und Angriffslust. Rudolfs Miene wurde dagegen düsterer und feindseliger.

»Was hast du hier zu suchen?«

»Ich hab nicht gewusst, dass jemand da ist.« Der Junge hielt inne und wartete eine Reaktion ab.

Rudolf machte einen Schritt vorwärts, der Junge wich kaum zurück. Über ihnen gurrte es. Wieder sahen sie sich lange an.

»Hast du mein Auto nicht gesehen?«

»Den rostigen Daimler da draußen?« Ein Grinsen.

»Wie heißt du?«

»Mario.«

»Und was willst du hier?«

»Nur einen Schlafplatz. Morgen bin ich wieder verschwunden.«

Rudolf streckte seinen Arm aus und deutete auf das Tor.

»Hau sofort ab und komm nie wieder, du Bengel!«

Erst schaute Mario irritiert, dann setzte er sich in Bewegung. Im Tor wandte er sich noch einmal um und verschwand.

Rudolf blieb bewegungslos stehen. Seine Gedanken waren durcheinander. Alles, was er sich kurz vor dem entscheidenden Moment zurechtgelegt hatte, war auf einmal verschwunden. Stattdessen sah er dieses freche Gesicht vor sich, wie es ihn respektlos angrinste. Nur für einige Augenblicke hatte er es gesehen und doch wurde er es nicht los. Der Kerl mochte wohl so alt sein wie Gabriel. Gabriel. Da war es wieder. Plötzlich kehrte alles zurück: die Ereignisse der vergangenen Monate, Gabriels Worte, die erfolglosen Versuche und der Entschluss an diesem Morgen. 

Rudolf wischte sich das Stroh von den Kleidern, ging in seine Ecke zurück und stellte den Ballen wieder in die richtige Position. Der Strick schaukelte noch ein wenig. Vorsichtig setzte er den Fuß auf das Stroh und erklomm sein Podest. Oben angekommen griff er nach dem Strick.

»He, Sie!«

Rudolf fuhr herum. Da stand er wieder. Diesmal stemmte er die Arme in die Hüften. »Wenn ich hier schon nicht schlafen kann, haben Sie dann wenigstens was zu essen?«

Für einen Moment antwortete Rudolf gar nicht, sondern schaute den Störenfried nur irritiert an. Doch nicht lange dauerte es, bis er sich wieder gefasst hatte. Wütend stieg er herab und fauchte den Jungen an.

»Ich hab gesagt, verschwinde!«

»Ich weiß, ich weiß. Ich möchte auch nur einen Bissen, damit ich einschlafen kann. Danach lasse ich Sie in Ruhe, ich versprech’s.« Er setzte sich auf einen Ballen und öffnete seinen Rucksack. »Zum trinken habe ich was dabei. Aber das geht auch bald zu Ende. Ich bin den ganzen Tag gelaufen. Da wären Sie genauso fertig. Ich meine, wenn Sie den ganzen Tag laufen würden und den Tag davor auch.«

»Was fällt dir ein! Hast du keine Ohren? Ich will, dass du abhaust.«

»Und dann diese dummen Wasserblasen an den Füßen. Mann, das ist echt ätzend, blöde Latschen!«

»Mir egal, was mit deinen Füßen ist. Verschwinde und komm nie wieder!«

Der Junge wippte auf dem Strohballen.

»Ziemlich bequem, dieses Heu, nicht? Besser als unsere Scheißstockbetten. Letzte Woche ist eins von denen durchgekracht, weil Youri, der Fettsack, drauf rumgesprungen ist.«

»Hau endlich ab, hab ich gesagt!«

Der Junge schaute weg und sagte: »Habe ihn aber dann in Schutz genommen, weil er sonst immer gehänselt wird. Und wer war dann wieder mal der Depp? Aber nun sind sie mich los …« Jetzt schrie Rudolf ihn so laut an, dass es danach ganz ruhig wurde.

Mario schaute ihm in die Augen, was Rudolf nervös blinzeln ließ. Er hatte sich bei dem Schrei ganz verausgabt, seine Mundwinkel hingen erschöpft herab.

»Ist das überhaupt Ihre Scheune, Mister?«, fragte Mario in klarem Ton.

Rudolf blickte nach unten und schob mit dem Fuß ein kleines Strohhäufchen zusammen. Wie ein Ertappter fuhr er sich durchs wilde Haar.

»Ich war zuerst hier.«

Mario holte eine Fahrradflasche aus dem Rucksack und spritzte sich das Wasser von oben in den Mund. 

Rudolf kniff die Augen zusammen, als er das Zischen hörte. »Und überhaupt«, fügte er hinzu, »hat ein Junge in deinem Alter nicht in der Gegend herumzustreunen.«

Mario schluckte, wischte sich den Mund mit dem Ärmel und ließ das Ventil der Flasche mit einem Schlag einrasten.

»Geht Sie doch nichts an. Wenn ich hier pennen will, dann penne ich hier. Und Sie haben mir gar nichts zu sagen.«

»Und vielleicht rufe ich deine Eltern an?«

»Bitte. Machen Sie doch. Viel Spaß.«

»Dich hat keiner erzogen, was?«

»Sie haben doch keine Ahnung.« Mario zog seine Schuhe aus und betrachtete die Wasserblasen. »Keine Ahnung. So wie alle Erwachsenen. Gehen einem ständig auf den Nerv mit ihrem Geschwafel. Erzählen einem, dass sie wer weiß was machen wollen und nachher … Ach, vergessen Sie’s einfach.« Jetzt schüttelte er die Socke aus und zog sie danach wieder an.

»Wenn du mit den Schuhen fertig bist«, sagte Rudolf, während er ihn mit düsteren Augen beobachtete, »packst du dein Zeug und gehst weiter. Irgendjemand wird dir schon was zu essen geben.«

»Sicher. Irgendeiner ist immer so nett.« Mario band sich den Schuh. »Und ’ne freie Scheune finde ich auch noch.«

Rudolf stand abgewandt und wartete. Als der Junge fertig war, stand er auf und kickte gegen einen Strohballen. Dann zog er mit offenem Rucksack los.

»Na endlich«, schickte Rudolf nach. »Unverschämtheit. Weiß Gott, warum du unbedingt nochmal kommen musstest.«

Als er dem Jungen nachschaute, sah er seinen Sohn aus dem Gerichtssaal gehen. Ein zugewandter Rücken, dem er damals noch hinterhergerufen hatte: »Du bleibst doch mein Junge«. Jedes Mal hatte er gehofft, er könne ihm endlich eine interessante, spannende, bewundernswerte Seite von sich zeigen. Und jedes Mal ließ Gabriel ihn mit seinem Schweigen und einem müden Blick spüren, wie überflüssig er eigentlich war.

Doch gerade als Rudolf sich fast wieder allein glaubte, wurde Mario langsamer und drehte sich um:

»Es war wegen der Tauben.«

»Wie bitte?« Rudolfs Stimme zitterte.

»Wegen der Tauben. Sie haben doch eben gefragt, warum ich wiedergekommen bin.«

Jetzt wurden Rudolfs Augen größer, er musste aber noch ein »Was soll das denn?« nachschieben. 

Mario blieb stehen und sagte: »Sie taten mir so leid. Die Tauben. Ich wollte verhindern, dass Sie sie einfangen. Mit diesem Lasso …«

»Mit diesem Lasso?« Rudolf schaute zum Strick hinüber und dann sah er den Jungen für einen Moment gedankenverloren an. Wie er so dastand mit seinem Rucksack, den kaum gebundenen Sportschuhen und den jetzt nervös am Hosenbein kratzenden Fingern – er mochte ihn auf einmal. Er mochte ihn, weil er log. »Ich verstehe. Das ist … sehr rücksichtsvoll von dir«, sagte er.

»Schon gut. Ich werd’s ja eh nicht verhindern, dass Sie die Tauben fangen.« Mario senkte den Kopf. »Tut mir leid, dass ich Sie gestört habe.«

»Du magst Tiere wohl?«

»Ja … Ich muss los.« Mario wollte sich wieder in Bewegung setzen. 

Rudolf schritt näher an ihn heran. »Hattest du früher eigene?«

Mario dreht sich langsam zu ihm um. »Eine Dogge und einen Hamster.«

»Ach so. Verstehe.«

»Ach was. Nichts verstehen Sie.«

»Wo willst du eigentlich hin?«

»Ich such mir ’ne andere Scheune.«

»Nein, ich meine: Wo willst du hin? Du hast doch ein Ziel.«

»Was geht Sie das an?« 

Rudolf spielte nervös mit den Lippen, so als müsse er in diesem Moment eine mündliche Prüfung bestehen. »Vielleicht kann ich dir ja helfen. Ich kenne mich aus in der Welt.«

»Wer’s glaubt. Sie kennen bestimmt nicht Mailand.«

»Mailand. Schöne Stadt. Guter Fußball.«

Mario lächelte. »AC oder Inter?«

»Sind beide gut.«

»Finde ich auch. Und coole Leute gibt’s da.«

»Warst du schon mal dort?«

»Meine Mutter hat’s mir erzählt. Und meine Verwandten wohnen dort. Besser als im Heim ist’s da sicher. Und wenn die mich nicht wollen, find’ ich was anderes.«

»Bestimmt.« Rudolf ging auf ihn zu, lief an ihm vorbei in Richtung Ausgang. »Aber ohne etwas im Magen kommst du nicht weit.«

Mario wartete ab.

»Ich hab zwar nichts hier. Aber daheim hätte ich noch was.« Er schaute den Jungen an, der noch immer dastand, ohne zu antworten. »Nicht viel, aber ein bisschen.«

Irgendwann nickte Mario. Seine Lachfältchen entspannten sich. Er folgte Rudolf, als dieser durch das Tor schritt und in die Landschaft starrte, während er auf das Auto zumarschierte.

»Wissen Sie: So krass ist mein Hunger auch nicht«, sagte Mario. »Das heißt: doch, eigentlich schon. Aber ’ne Runde Fernsehen könnte ich jetzt noch mehr vertragen.«

»Von mir aus«, sagte Rudolf, wandte sich dem Wagen zu und zog den Schlüssel aus der Tasche.

Die Sonne hatte sich mittlerweile hinter den Horizont geschoben. Der alte Daimler startete mit lautem Gescheppere und entfernte sich von der Scheune. Zwischen zwei Maisfeldern hindurch fuhr er auf dem holprigen Schotterweg, der nach einem halben Kilometer in die Straße zum Dorf mündete.

 


Timo Braun
Der Taubenfänger
Erschienen in: Taubenfänger, hrsg. v. Jutta Weber-Bock, 
Anthologie der Literaturwerkstatt, 2007/08.


Zurück